OEG 301
Eckdaten / technische Daten:
• Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft (OEG)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Der Wagen 301 war die Nummer 1 der gedeckten Güterwagen der Mannheim-Weinheim-Heidelberg-Mannheimer Eisenbahn, die zu ihrer Eröffnung 1886 bereits zur Verfügung standen. Ursprünglich verfügte der Wagen über eine Saugluftbremse sowie eine Handbremse, die von einem Bremsersitz, eingelassen in das Wagendach an einer Stirnseite, bedient werden konnte. 1931 erhielt auch er die bei der OEG eingeführte Scharfenbergkupplung und eine Druckluftbremse. Die Handbremse wurde auf ein bodenbedienbares Handrad geändert. Vorübergehend diente der Wagen 1967/68 als Schweißwagen.
Das Fahrzeug OEG 301 war von 1976 bis 1989 Leihgabe der OEG an die DGEG-Schmalspursammlung Viernheim und kam von dort zunächst zur OEG zurück. Am 24. 5.1997 konte die MME den Wagen erwerben, beließ es aber bei einer äußeren Aufarbeitung. Seit 2015 befindet er sich in der Sammlung von Kleinbaan Service. Im Jahr 2025 soll die Aufarbeitung beginnen.
Lebenslauf:
NKAG Muldenwagen 530 & 534
Eckdaten / technische Daten:
• NKAG 534
534 :1919
534: 6.640 mm
534: 6.720 kg
534: 13.000 kg
534: 13.120 kg
530: x.xxx kg
534: --
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Die 1900 bis 1903 abschnittsweise eröffnete Nassauische Kleinbahn AG erschloß den nordwestlichen Taunus mit drei von Nastätten ausgehenden Meterspurstrecken mit den Endpunkten Oberlahnstein, Sankt Goarshausen und Zollhaus. Vorwiegende Transportgüter waren Holz und Gestein, Anschluß an die Staatsbahn gab es in Zollhaus, Braubach und Sankt Goarshausen, in beiden letzteren Orten auch jeweils eine Hafenanlage am Rhein.
In der Nähe der Burg Hohlenfels, nördlich von Mudershausen, wurde ein großes Kalksteinvorkommen Anfang des 20. Jahrhunderts erschlossen und durch die Gewerkschaft Hibernia ausgebeutet. Ab etwa 1916 bestand ab dem Bahnhof Hohlenfels ein längeres Anschlußgleis, das der Bahn bis 1962 das Überleben sichern sollte. Während des ersten Weltkrieges entschied man sich hier für ein modernes Umschlagsystem aus der Waggonfabrik Görlitz mit jeweils zwei auf einem Fahrzeug aufgesetzten Klappmulden, die einzeln an einem Kran abgehoben und entleert werden konnten. Zeitgleich wurde der Rheinhafen in Sankt Goarshausen mit einem Portal-Drehkran der Firma DEMAG ausgerüstet. Über den Rheinumschlag konnte nun der Kalkstein zu den Dyckerhoff’schen Zementwerken in Amöneburg und zum Bonner Zementwerk (ab 1928 mit Dyckerhoff & Söhne assoziiert) transportiert werden. Die seinerzeit üblichen Rheinleichter der 300-Tonnen-Klasse (Peniche) konnten mit etwa 23 Wagenladungen voll beladen werden, da jeder der Zweiachser eine Tragfähigkeit von 13 t besaß. Die Kleinbahn erhielt 1917 30 dieser Spezialwagen, davon 12 mit Bremserhaus. 1919 folgte noch eine Nachlieferung von 5 Wagen ohne Bremserhaus. Alle Wagen waren mit der Görlitzer Gewichtsbremse ausgerüstet, die von einer Haspel im Bremserhaus bedient wurde. Gekuppelt wurden die Bremsen unter dem Fahrzeugrahmen mittels Ketten. Offenbar sollten damit jeweils Drei-Wagen-Gruppen gebildet werden, die betrieblich möglichst beisammenblieben. Erkennbarer Unterschied zwischen den Klappmulden der verschiedenen Baujahre war die Konstruktion der umfangseitigen Verstärkungsprofile: Bauart 1917 hatte hier T-Profile, 1919 wurden zwei L-Profile stattdessen aufgenietet. So prägten diese Wagen das Bild der Züge der NKAG zwischen Hohlenfels und Sankt Goarshausen bis zur Stillegung der Verbindung zum Rhein im Jahr 1956.
Über 60 Jahre verblieben nach der Stillegung fünf Mulden nun im Hafen Sankt Goarshausen, die meiste Zeit davon unbewegt. Im Jahr 2020 wurde schließlich, der Hafen war im Jahr 2000 stillgelegt worden, der nun schon über 100-jährige Hafenkran durch den Eigentümer nach Initiative des Fördervereins Häusener Kran e. V. als Denkmal restauriert. Im Rahmen dieser Maßnahme sollte jedoch nur eine von 5 Mulden im Hafen bleiben. Nun schlug die Stunde von Kleinbaan Service, und wir konnten die vier weiteren Exemplare übernehmen. Einstweilen sollen jedoch nur die Mulden selbst museumsmäßig restauriert werden. Langfristig ist aber auch der Wiederaufbau eines kompletten Wagenpäärchens denkbar. Die vier übernommenen Exemplare gehören jeweils paarweise dem Baujahr 1917 und 1919 an. Bei einem Stück konnte anhand einer baulichen Besonderheit sogar die Wagennummer 530 zugeordnet werden. Die beiden Mulden des Baujahres 1919 gehören zur Nummernreihe 531 bis 535 - die gewählte Nummer 534 ist willkürlich.
Lebenslauf:
BEG 405 - 408 - 409 - 411
Eckdaten / technische Daten:
• BEG 408
• BEG 409
• BEG 411
• Brohltalbahn AG (BEG)
Bremsgew. 19t
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Diese Fahrzeuge geben hinsichtlich ihrer Herkunft noch Rätsel auf. Im Jahr 1922 tauchen im Bestand der Brohltalbahn 20 vierachsige Güterwagen (8 gedeckte Güterwagen, 9 offene Güterwagen, 3 Rungenwagen) auf, für die als Herkunft "Heeresfeldbahn" und das Baujahr 1914 angegeben wird. Angeblich wurden sie für "Siam" gebaut, der Hersteller aber bleibt unklar.
Die Bauart und das äußere Erscheinungsbild der Wagen ist für Deutschland sehr ungewöhnlich, prägten aber damit das Bild der Brohltalbahn über Jahrzehnte. Die Fahrgestelle aller Fahrzeuge waren einheitlich konstruiert, bei den gedeckten Güterwagen wurden die nahezu vollständig aus Holz gefertigten Aufbauten über einen Rahmen gestülpt. Die tragende Konstruktion befindet sich im Wageninnenraum und besteht aus einem recht soliden Holzfachwerk. Es ist zu vermuten, daß es sich dabei um Beutegut aus dem von deutschen Truppen besetzten Belgien handelt, und diese Wagen bei einer belgischen Waggonfabrik requiriert wurden. Möglicherweise handelte es sich dabei um Baume & Marpent in La Louvière. Vermutlich wurde der Hersteller bewußt verschleiert, um eine Beschlagnahme und Rückführung der Wagen zu vermeiden.
Die gedeckten Güterwagen waren ab 1922 unter den Nummern 404 bis 411 im Bestand geführt. Wagen 406 wurde 1945 nach Kriegsschäden ausgemustert, Wagen 404 folgte nach einem Unfall im Jni 1977. Seit den 1980er-Jahren blieben die restlichen Wagen ungenutzt abgestellt.
Im Jahr 2022 konnte Kleinbaan Service BV die gedeckten Güterwagen 405, 408, 409 und 411 übernehmen. Die Wagen 407 und 410 möchte die Brohltalbahn in Eigenregie aufarbeiten.
Lebenslauf:
BEG 401
Eckdaten / technische Daten:
• Brohltalbahn AG (BEG)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Diese Fahrzeuge geben hinsichtlich ihrer Herkunft noch Rätsel auf. Im Jahr 1922 tauchen im Bestand der Brohltalbahn 20 vierachsige Güterwagen (8 gedeckte Güterwgen, 9 offene Güterwagen, 3 Rungenwagen) auf, für die als Herkunft "Heeresfeldbahn" und das Baujahr 1914 angegeben wird. Angeblich wurden sie für "Siam" gebaut, der Hersteller aber bleibt unklar.
Es ist zu vermuten, daß es sich dabei um Beutegut aus dem von deutschen Truppen besetzten Belgien handelt, und diese Wagen bei einer belgischen Waggonfabrik requiriert wurden. Möglicherweise handelte es sich dabei um Baume & Marpent in La Louvière. Vermutlich wurde der Hersteller bewußt verschleiert, um eine Beschlagnahme und Rückführung der Wagen zu vermeiden.
Seit den 1980er-Jahren blieben die Wagen ungenutzt abgestellt.
Im Jahr 2022 waren noch die Wagen 401 und 402 von den Rungenwagen übrig (Wagen 403 wurde 1962 ausgemustert); hiervon ging Wagen 401 an Kleinbaan Service BV, den Wagen 402 hat die Brohltalbahn derzeit nach Dehrn verliehen, wo er als Denkmal an die Kerkerbachbahn erinnern soll.
Lebenslauf:
BEG 472
Eckdaten / technische Daten:
• Euskirchener Kreisbahnen (EKB)
• Brohltal Eisenbahn Gesellschaft AG (BEG)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Zu Beginn des zweiten Weltkrieges hatte die Waggonfabrik L. Steinfurt in Königsberg einen Auftrag über 32 vierachsige offene Güterwagen mit stählernen Wagenkästen für eine brasilianische Meterspurbahn (Compagnie Auxiliaire des Chemins de fer au Brésil ?) bereits ganz oder wenigstens teilweise fertiggestellt und konnte diese Fahrzeuge nun nicht mehr an den Besteller ausliefern. Besonderheit der Wagen war die Hohe Tragfähigkeit von 30 Tonnen. Die Waggonfabrik Steinfurt hatte bei ihrer Verkaufsofferte ein Leergewicht von 14.300 kg genannt; allerdings war das für die Exportausführung mit einer Jeanney-Kupplung gewesen. Zwei Stück aus dieser Serie kaufte die Engelskirchen - Marienheider Eisenbahn (Betriebsnummer EME 259 und 260) und nutzte sie bis 1951. Bei der EME hatten die Wagen dann die typische "Lenz"-Kupplung mit Mittelzughaken. Weitere 20 Wagen dieser Bauart gingen auch zur Weimar-Buttelstedt-Großrudestedter Eisenbahn; ihre Spur verliert sich nach der Demontage der Bahn 1946 in der Sowjetunion. Mindestens einen weiterer Wagen setzte die PKP nach 1945 auf dem Meterspurnetz in Pommern ein. Die beiden noch recht neuen Fahrzeuge der EME kamen 1951 zur Euskirchener Kreisbahn (EKB 519 & 520) und machten sich in erster Linie im Zuckerrübenverkehr nützlich. Auch mit der Betriebseinstellung der EKB war aber noch nicht das Ende dieser für Kleinbahnen doch recht modernen Wagen abzusehen. Die Brohltalbahn (BEG) hatte auch weiterhin einen regen Massengutverkehr auf Schmalspur - Profileinschränkungen der Strecke ließen einen Rollwagenverkehr nur in engen Grenzen zu. Daher erwarb die BEG diese Wagen 1965. Die BEG ersetzte alle 4 Klapptüren durch feste Seitenwandteile, verstärke den oberen Abschluß der Seitenwände mit einem L-Profil und nahm die Vakuumbremsanlage wieder in Betrieb Die Wagen waren für die Steilstrecke der BEG zugelassen. Die BEG gab für den Wagen 471 ein Leergewicht von 13.460 kg, ein Luftbremsbewicht von 29.500 kg und ein Handbremsgewicht von 27.000 kg an. Ihre letzten Untersuchungen erhielten die Wagen noch im April 1981; blieben jedoch ab Anfang der 1980er-Jahren ungenutzt abgestellt.
Im Jahr 2022 konnte Kleinbaan Service BV den Wagen 472 übernehmen. Das baugleiche Schwesterfahrzeug 471 verbleibt bei der Brohltalbahn und soll langfristig dort ebenfalls aufgearbeitet werden.
Lebenslauf: