Das sonnige Herbstwetter wurde genutzt, um den frisch untersuchten und beschrifteten Gb.K.B. 1050 für ein paar Fotos aus der Halle in Hüinghausen zu ziehen.

Zum Vergleich gibt es hier ein Bild des Wagens bei Beginn der Aufarbeitung vor viereinhalb Jahren:

Beim hinteren Sandbehälter der RUR sind die Sandfallrohre nicht festmontiert, sondern oben am Behälter eingehängt. Da die ursprünglichen Fallrohre beim Umbau 1942 auf den größeren Durchmesser des Speicherkessels angepasst wurden, ist auch an dieser Stelle Arbeit angesagt. Um hiermit ein paar der wenigen verbliebenen Originalteile bezubehalten, müssen diese jedoch ihre ursprüngliche Form wiedererlangen.

Nach dem Überfräsen der Aufnahmeflächen an den Kreuzköpfen wurden die neue RG-Gleitplatten zur Probe eingelegt.

Die mehrfach ausgebesserten Pufferteller unserer 14g sind abgängig und werden durch neue rechtige Pufferteller - wie sie die Schwesterloks bei den Euskirchener Kreisbahnen, der Härtsfeldbahn und der Albtalbahn auch hatten - ersetzt. Hier hilft es, dass wir bereits vor Jahren eine größere Partie von Puffertellern nach "Lenz"-Norm gefertigt hatten. Also haben wir im Lager die passende Holzkiste gesucht und im Kofferraum eingeladen. Dazu kamen dann gleich auch ein Paar neue Schraubkupplungen.

Weiter ging es bei der Anfertigung der Abdampfleitung vom Dampfzylinder/Schiebergehäuse zum Dampfsammelkasten. Nach dem Biegen gibt es keine exakte Zylindergeometrie am Ende des Rohrs mehr. Diese wird durch Nachpressen, Nachwalzen und Beifeilen wieder hergestellt, da wir hier ein geringfügiges Spiel (Lötspalt!) benötigen.

Die Leitung wird durch wiederholte Nacharbeit - inklusive mehrmaligen An- und Abbauen - an die Anschlusspunkte angepasst. 

Diese Woche ging es weiter mit der Verrohrung der Druckluftbremse. Bei der Anschlußleitung der Luftpumpe wurde nach dem Ausrichten der Rohrbögen alles miteinander verschweißt und mit Druckluft abgedrückt - im eingebauten Zustand eventuelle Löcher zuschweißen wäre ein Ding der Unmöglichkeit. 

Weiter geht es nun mit der Verrohrung vom zweiten Lufbehälter zum dritten Luftbehälter.

Wie kommt der Hahn ans Rohr? Hierfür wurden noch 2 Lötstutzen angefertigt:

So gehört es zusammen:

Wir brauchten für die RUR noch 2 kleine Entwässerungshähne für die Luftpumpen-Abdampfleitung und die Verbindungsleitung zwischen linkem Wasserkasten und dem Kühlwasserbehälter, da diese sonst nicht frostsicher gemacht werden könnten. Im Fundus hatte wir noch zwei Hähne, die sich als geeignet herausstellten - natürlich nicht ohne Modifikationen. Die viel zu großen angegossenen Sechskante (mit "variabler" Schlüsselweite) mussten überarbeitet werden:

Vergleich vorher (links) - nachher (rechts - mit 24er Sechskant und Bund gemäß gängiger Norm).

Der zweite Gewindeansatz wurde in einen Auslauf verwandelt - die Hähne entsprechen jetzt annähernd dem auf der als Hintergrund dienenden Zeichnung dargestellten Hahn nach pr. Musterblatt.

Nach dem Anpassen der Leitung entlang Kesselkontur und Rahmenwange wird am oberen Ende (im Bild hinten) ein Nippel angelötet.

Für die Befestigung der Leitung am Rahmen wird noch eine kleine Halterung benötigt.

Die montierte Leitung. Auch haben wir kontrolliert, dass eine maximale Öffnung des Sandkastendeckels weiter gegeben ist.

Letzte Woche hat die Beschriftung am GbKB 1050 ihren Schatten erhalten. Abschließend wurde am Wagen nochmal alles durchgesehen, in der Checkliste abgehakt und die Papiere zur Dokumentation der erfolgten Hauptuntersuchung ausgefüllt.

Mit den 3 Güterwagen beim Stahlbau kommen wir dann auf 6 O-Wagen, 10 G-Wagen und 3 Personenwagen. Das reicht für einen GmP und einen langen Güterzug im Stil der Lenz-Kleinbahnen, wozu wir dann auch zwei passende Loks, FKB 5i und E.K.B. 14g, im Bestand haben. Damit hören wir dann bei der Aufarbeitung von "Lenz"-Wagen erstmal auf und konzentrieren uns bei neuen Projekten auf die "Weyer"-Garnitur. 

In Žamberk liegen die Lenkeransätze der 14g auf der Werkbank. Die Öler werden aufgearbeitet.

Die alten Stiftschrauben zeigen ihre Verschleißspuren. Material für neue Stiftschrauben und Muttern liegt bereit.

Der Lenkeransatz am Kreuzkopf hat eine "Wurfpassung", hier muß ausgeschweißt und neu gefräst werden. 

Für die Abdampfleitung zwischen Zylinderblock und Schalldämpfer im Rahmensattel muss ein ø80mm-Kupferrohr entsprechend gebogen werden. Zur Einbaulage: Das Rohr wird später im unteren Winkelstück (hier halbverdeckt durch die Schieberstange) eingelötet; es läuft dann in einem Bogen auf uns zu, bis es auf einen zweites 90 Grad-Winkelstück trifft, von wo aus des dann gerade zum Flansch nach links weitergeht. Daduch braucht das Rohr nur eindimensional gebogen zu werden.

Zum Einpassen des Rohres die üblichen Arbeiten:  Schablonen für den benötigten Rohrverlauf anfertigen,  das Kupferrohr entsprechend ablängen, mit Verschlüssen versehen, Sand einfüllen, trocknen und verdichten, Rohrenden verriegeln. Das Kupferrohr dann wiederholt rotglühend auf der Werkstattpresse biegen, bis die passende Geometrie erreicht ist und sukzessive Anpassen der Leitung an den benötigten Verlauf und die Anschlusspunkte.

Im Bau ist hier die Verbindungsleitung zwischen den Hauptluftbehältern (rechte Lokseite) und der Luftpumpe links auf der Tf-Seite.

Der Lokkasten ist jetzt innen oberhalb der Brüstung "holzfarben" bzw. in RAL 1002 "Sandgelb" lackiert.

Außen ist der Lokasten bisher nur einmal in Flaschengrün grundiert, aber vermittelt so schon einen sehr guten Eindruck von der späteren Optik der RUR. Die finale Lackierung erfolgt erst nach Aufsetzen des Lokkastesn auf den Rahmen. 

Auch die krumme Schieberstange ist gerichtet.

Die sauber überdrehten Kolben- und Schieberstangen gehen jetzt zum Metallspritzen.

Die Bohlen für den Fußboden der RUR sind eingetroffen. Der Einbau und das finale Fräsen der Kanten für Rohre und Züge erfolgt nach Aufsetzen des Lokkastens.

Der Lokkasten ist jetzt innen schwarz lackiert. Trotz Aufhängen einen großen Leuchte sind die Lichtverhältnisse aber immer noch unterirdisch - vor allem, wenn man mit schwarzer Farbe hantiert. Da hilft dann nur eine intensive Stück-für-Stück Nachkontrolle mit der Handleuchte. Morgen geht es im oberen Bereich des Führerhauses, mit weißer Farbe, weiter.

Eine gewissene Routine hat sich bei der Beschriftung unserer Wagen eingeschliffen. Zunächst die Folien auslegen und zuschneiden, ...

die Schblonen ausrichten und ankleben....

Schablonen ausmalen und abziehen. Nach dem Trocknen folgt in der nächsten Woche noch der Schatten.

Die Beschriftung am genieteten Längsträger ist immer Fummelarbeit.

Nach 2 Wochen Pause ging es weiter mit der Entwässerungsleitung des Vakuumsauger-Schalldämpfers. Mit verschiedenen Biegevorrichtungen wurde das ø13er-Kupferrohr Stück für Stück in Kontur gebracht. 

Das Aufschweißen an den beiden Kolben der 14g ist abgeschlossen. Jetzt geht es auf die Drehbank.

Als eine der letzten Arbeiten am Rahmen unserer E.K.B. 14g sind an allen Federböckchen neue Paßschrauben eingebaut worden.

Unser bisheriger Lampenbauer geht in den Ruhestand und schließt seine Werkstatt. Neben den Drückwerkzeugen, die er für unsere Lampen angefertigt hatte, konnten wir auch sein komplettes Werkzeug- und Vorrichtungslager sowie Zeichnungen übernehmen; darunter auch Werkzeuge und Druckplatten für Kataloge, die noch aus OSMEKA-Zeiten stammen. 

Zu einer Bestandsaufnahmen und Inventarisierung fehlt uns momentan die Zeit, ebenso für Aufarbeitung von Lampen. Erst mal sind die Teile vor einer Entsorgung gerettet und werden geschützt eingelagern. Langfristig ist die Integration einer Lampenwerkstatt in das spätere Museum angedacht.

Die Führungen der Zughaken unserer E.K.B. 14g hatten alle mehr oder wenige große Ausbrüche und waren nicht mehr sinnvoll reparierbar. So ging es in Žamberk an eine Nachfertigung.

Die Griffe für die Entwässerunghähne sind blank poliert und lackiert.

Und der erste Griff an seinem späteren Einsatzort.

Die Fensterrahmen, die Fensterführung  und die Leistenrahmen sind im Bau. Auf der großen Werkszeichnung hat unser Tischler entdeckt, daß die inneren Falzleisten nicht schräg sind, sondern nur an den oberen Enden einen Bogen machen, um den Rahmen beim Schließen nach außen zu drücken. Eine ziemlich gute Lösung - die haben wir so übernommen.

Im Gegensatz zu Personenwagen sind die Fensterschächte nicht in die Seitenwände eingelassen, sondern von innen als Kasten auf die einlagige Verbretterung aufgesetzt.

Angefertigt wurden auch die Haken, in die die Schutzgitter eingehängt werden. Zur Probe wurde ein Gitter schon mal in Postion gebracht.