GFM X1001
Eckdaten / technische Daten:
• Chemins de fer fribourgeois Gruyère–Fribourg–Morat (GFM)
• Transports publics fribourgeois SA (TPF)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Der Wagen X 1001 ist ein Bahndienstfahrzeug zur Fahrleitungsinstandhaltung. 1903 wurde er als Post- und Gepäckwagen an die Chemins de fer électriques de la Gruyère (CEG) für die Eröffnung der Stammstrecke Montbovon - Bulle - Châtel-Saint-Denis abgeliefert. Die CEG erhielt damals drei dieser Fahrzeuge und stellte sie mit den Nummern FZ 36 bis FZ 38 in Dienst; unser Wagen war die Nummer 38. Laut einer Beschreibung der Strecke von 1904 wurden diese Post-Gepäckwagen für Posteilzüge (durchgehende Verkehre) verwendet, da auch die Elektrotriebwagen jeweils Postabteile besaßen. Ein ursprünglich baugleiches Fahrzeug (CEG FZ 36) blieb in der Sammlung der Museumsbahn Blonay - Chamby (CH) im Ursprungszustand erhalten, das dritte Exemplar wurde 1971 ausgemustert. Am 1.1.1942 wurde durch Fusion mit zwei Regelspurbahnen die CEG zur GFM (Gruyère - Fribourg - Morat), und die drei Wagen dieser Serie erhielten die Nummern FZ 411 bis 413. Der Umbau des Wagens zum Arbeitswagen der Fahrleitungsmeisterei erfolgte 1949. Dabei wurde im Dach eine Kanzel zur Beobachtung des Fahrdrahtes während der Fahrt eingebaut. Etwa 2010 gelangte der Wagen zum Bahnmuseum Kerzers. 2019 erfolgte der Verkauf an Kleinbaan Service BV.
Lebenslauf:
RhB 2207
Eckdaten / technische Daten:
• Deutscher Eisenbahn-Verein (DEV)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Die Rhätische Bahn beschaffte 1911-13 eine letzte Serie vierachsiger Personenwagen mit offenen Plattformen und mit hölzernem Wagenkasten. Dabei waren 20 Wagen 3. Klasse mit den Nummern 2201 - 2220. Damit wurden die deutlich älteren Zweiachser in untergeordnete Dienste abgeschoben. Die Fahrzeuge blieben bis in die 1970er-Jahre im Einsatz. 1977 konnte der Deutsche Eisenbahn-Verein den Wagen 2207 erwerben mit dem Ziel, diesen als Buffetwagen in seinen Museumszügen einzusetzen, nachdem der zuvor dafür genutzte Wagen der Kleinbahn Leer - Aurich - WIttmund renovierungsbedürftig abgestellt werden mußte. Ein Viertel der Sitzplätze des Wagens wurde durch eine Thekeneinrichtung ersetzt. Bis 2018 blieb der Wagen so in Burchhausen-Vilsen im Einsatz. Kurze Zeit zuvor war er an Kleinbaan Service verkauft worden.
2019 wurde der Wagen zur Sauerländer Kleinbahn versetzt und ist seither dort im Betrieb.
Lebenslauf:
OJB 23
Eckdaten / technische Daten:
• Oberaargau - Jura - Bahnen (OJB)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
1908 bestellte die Langenthal-Jura-Bahn LJB für ihre Strecke Langenthal – Niederbipp – Oensingen zwei zweiachsige Personenwagen C 23 und C 24 bei der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik AG, Schlieren-Zürich (SWS). Die Wagen waren mehr oder weniger Nachbauten der beiden ersten Personenwagen C 21 – 22 der LJB, die jedoch von der Prager Waggonfabrik Ringhoffer gebaut worden waren. Ursprünglich hatten die Wagen der LJB eine Mittelpufferkupplung; bereits 1916 erfolgte die Umrüstung auf die automatische „+GF+“-Kupplung. 1958 fusionierte die LJB mit der Langenthal-Melchnau-Bahn zu den Oberaargau Jura-Bahnen (OJB). Folgerichtig wurde der Personenwagen LJB C 23 in OJB B 23 ungezeichnet.
Weitgehend unverändert war der Wagen (die beiden Ringhoffer-Wagen 21 und 22 erhielten um 1949 neue größere Fenster) bis 1966 im Einsatz, dann bis 1973 auf einem Gleis hinter der Werkstatt der OJB abgestellt. Danach erwarb ihn ein Privatmann aus Oensingen, der ihn kaum verändert hat, aber geschützt in einer Halle nahe dem SBB-Bahnhof Oensingen unterstellen konnte. Der gute Zustand bewog im März 1984 eine Gruppe von interessierten Fotografen, den Schlieren-Wagen für eine Extrafahrt auf die OJB-Gleise zurückzuholen – was ohne Probleme funktioniert habe: Für die Überführung des Wagens hatte der Privateigner seinerzeit eigens einen Anhänger zum Straßentransport konstruiert, der nun ebenfalls durch Wim Pater übernommen wurde. Ein paar zuvor fehlende Sitzbänke wurden damals nachgebaut. In Oensingen wurde der Wagen regelmäßig zum Ziebelemärit oder bei Fastnachtsumzügen auf jenem Straßenanhänger als Festwagen verwendet. Später gelangte der Wagen dann in die Obhut des geplanten Bahnmuseums Kerzers-Kallnach. Ob der Wagen bei seinem neuen Besitzer in den Niederlanden betriebsfähig aufgearbeitet wird, steht noch nicht fest, der Zustand ist aber sehr gut. Am 20.12.2018 erwarb Kleinbaan Service BV den Wagen bei Auflösung des Eisenbahnmuseums Kallnach und transportierte ihn im Juli 2019 nach Veendam.
Lebenslauf:
Bay BC L 9302
Eckdaten / technische Daten:
• bay. Sts. B.lrh
• Deutsche Reichsbahn (DRG)
• Deutsche Bundesbahn (DB)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Im Jahr 1890 eröffneten die "königlich bayerischen pfälzischen EIsenbahnen" ihre ersten schmalspurigen Strecke mit den Verbindungen von Ludwigshafen nach Dannstadt und von Ludwigshafen nach Frankentahl. Für die Betriebsaufnahme wurden Fahrzeuge bei der Waggonfabrik Ludwigshafen (unmittelbar an der Strecke gelegen) sowie von der MAN beschafft. Wagen 9302 gehörte zu einer sechs Wagen umfassenden Serie Wagen der zweiten Klasse mit den Nummern 9301 bis 9306 und war zumindest nummernmäßig der zweite Schmalspurwagen der Pfalzbahn.
Die Ludwigshafener Strecken hatten als Besonderheit erheblichen Personenverkehr zum Werk der Badischen Anilin- und Sodafabrik (BASF) zu bewältigen, und so beschaffte man schon zur Eröffnung 36 Personenwagen. Der Wagen blieb vermutlich bis zur Stillegung am 1.10.1955 seiner Stammstrecke treu. Er überlebte danach als Schuppen und wurde vom Arbeitskreis Neustadt der DGEG für das EIsenbahnmuseum Neustadt/Wstr. geborgen. Dort sah man trotz der Ortsnähe im Schmalspurfahrzeug einen Sonderling und veräußerte den Wagenkasten schließlich an Kleinbaan Service.
Eine betriebsfähige Aufarbeitung ist zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Für die fehlenden Teile am Fahrwerk haben wir 2019 von der DB / Inselbahn Wangerooge als Teilespender den 1983 aus einem G-Wagen umgebauten Gepäckwagen 63 048 übernommen; dessen Fahrgestell ebenfalls von MAN im 1890 für die Lokalbahnen in der Pfalz gebaut worden war (LU 9405, Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft für Frankentahl - Großkarlbach).
Lebenslauf:
Literaturhinweis:
Günter König: Aus der Geschichte der meterspurigen Lokalbahnen im Raum Ludwigshafen am Rhein, Die Museums-Eisenbahn Ausg. 1 bis 3 / 1999
MM 42
Eckdaten / technische Daten:
• Deutsche Reichsbahn (DR)
• Deutsche Bundesbahn (DB)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Lebenslauf: