OJB 23
Eckdaten / technische Daten:
• Oberaargau - Jura - Bahnen (OJB)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
1908 bestellte die Langenthal-Jura-Bahn LJB für ihre Strecke Langenthal – Niederbipp – Oensingen zwei zweiachsige Personenwagen C 23 und C 24 bei der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik AG, Schlieren-Zürich (SWS). Die Wagen waren mehr oder weniger Nachbauten der beiden ersten Personenwagen C 21 – 22 der LJB, die jedoch von der Prager Waggonfabrik Ringhoffer gebaut worden waren. Ursprünglich hatten die Wagen der LJB eine Mittelpufferkupplung; bereits 1916 erfolgte die Umrüstung auf die automatische „+GF+“-Kupplung. 1958 fusionierte die LJB mit der Langenthal-Melchnau-Bahn zu den Oberaargau Jura-Bahnen (OJB). Folgerichtig wurde der Personenwagen LJB C 23 in OJB B 23 ungezeichnet.
Weitgehend unverändert war der Wagen (die beiden Ringhoffer-Wagen 21 und 22 erhielten um 1949 neue größere Fenster) bis 1966 im Einsatz, dann bis 1973 auf einem Gleis hinter der Werkstatt der OJB abgestellt. Danach erwarb ihn ein Privatmann aus Oensingen, der ihn kaum verändert hat, aber geschützt in einer Halle nahe dem SBB-Bahnhof Oensingen unterstellen konnte. Der gute Zustand bewog im März 1984 eine Gruppe von interessierten Fotografen, den Schlieren-Wagen für eine Extrafahrt auf die OJB-Gleise zurückzuholen – was ohne Probleme funktioniert habe: Für die Überführung des Wagens hatte der Privateigner seinerzeit eigens einen Anhänger zum Straßentransport konstruiert, der nun ebenfalls durch Wim Pater übernommen wurde. Ein paar zuvor fehlende Sitzbänke wurden damals nachgebaut. In Oensingen wurde der Wagen regelmäßig zum Ziebelemärit oder bei Fastnachtsumzügen auf jenem Straßenanhänger als Festwagen verwendet. Später gelangte der Wagen dann in die Obhut des geplanten Bahnmuseums Kerzers-Kallnach. Ob der Wagen bei seinem neuen Besitzer in den Niederlanden betriebsfähig aufgearbeitet wird, steht noch nicht fest, der Zustand ist aber sehr gut. Am 20.12.2018 erwarb Kleinbaan Service BV den Wagen bei Auflösung des Eisenbahnmuseums Kallnach und transportierte ihn im Juli 2019 nach Veendam.
Lebenslauf:
Bay BC L 9302
Eckdaten / technische Daten:
• bay. Sts. B.lrh
• Deutsche Reichsbahn (DRG)
• Deutsche Bundesbahn (DB)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Im Jahr 1890 eröffneten die "königlich bayerischen pfälzischen EIsenbahnen" ihre ersten schmalspurigen Strecke mit den Verbindungen von Ludwigshafen nach Dannstadt und von Ludwigshafen nach Frankentahl. Für die Betriebsaufnahme wurden Fahrzeuge bei der Waggonfabrik Ludwigshafen (unmittelbar an der Strecke gelegen) sowie von der MAN beschafft. Wagen 9302 gehörte zu einer sechs Wagen umfassenden Serie Wagen der zweiten Klasse mit den Nummern 9301 bis 9306 und war zumindest nummernmäßig der zweite Schmalspurwagen der Pfalzbahn.
Die Ludwigshafener Strecken hatten als Besonderheit erheblichen Personenverkehr zum Werk der Badischen Anilin- und Sodafabrik (BASF) zu bewältigen, und so beschaffte man schon zur Eröffnung 36 Personenwagen. Der Wagen blieb vermutlich bis zur Stillegung am 1.10.1955 seiner Stammstrecke treu. Er überlebte danach als Schuppen und wurde vom Arbeitskreis Neustadt der DGEG für das EIsenbahnmuseum Neustadt/Wstr. geborgen. Dort sah man trotz der Ortsnähe im Schmalspurfahrzeug einen Sonderling und veräußerte den Wagenkasten schließlich an Kleinbaan Service.
Eine betriebsfähige Aufarbeitung ist zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Für die fehlenden Teile am Fahrwerk haben wir 2019 von der DB / Inselbahn Wangerooge als Teilespender den 1983 aus einem G-Wagen umgebauten Gepäckwagen 63 048 übernommen; dessen Fahrgestell ebenfalls von MAN im 1890 für die Lokalbahnen in der Pfalz gebaut worden war (LU 9405, Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft für Frankentahl - Großkarlbach).
Lebenslauf:
Literaturhinweis:
Günter König: Aus der Geschichte der meterspurigen Lokalbahnen im Raum Ludwigshafen am Rhein, Die Museums-Eisenbahn Ausg. 1 bis 3 / 1999
MM 42
Eckdaten / technische Daten:
• Deutsche Reichsbahn (DR)
• Deutsche Bundesbahn (DB)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Lebenslauf:
LRE 12
Eckdaten / technische Daten:
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Dieses Fahrzeug hat eine bewegte Vergangenheit, blieb aber Zeit seiner kommerziellen Einsatzzeit stets in Baden. Abgeliefert wurde er 1893 an die Localbahn Rhein - Ettenheim - Ettenheimmünster der Firma Vering & Wächter als Gepäck- und Postwagen. Im Laufe der Jahre wurde der Wagen mehrfach umgebaut. Bei Ablieferung hatte er noch einen vollständig geschlossenen Wagenkasten. Spätere Bilder zeigen den Wagen aber mit einem außen am Postabteil vorbeiführenden Seitengang, da Bahnbedienstete das Postabteil natürlich nicht betreten durften. Nochmals später wurde dieser Seitengang für den EInbau einer von außen erreichbaren Toietter wieder teilweise geschlossen. Mit einem Maß von 2,8 m ist dieser Wagen für eine deutsche Schmalspurbahn außergewöhnlich breit. 1921/22 wurde diese Schmalspurbahn zwischen dem Endbahnhof am Rhein und Orschweier stillgelegt, die Strecke von Orschweier nach Ettenheimmünster auf Regelspur umgebaut. Dieser Wagen gelangte dann zur DEBG für deren Strecke Mosbach - Mudau im Odenwald unter der Nummer 17, später übernommen durch die Deutsche Reichsbahn. Nach dem zweiten Weltkrieg blieb er in Diensten der Deutschen Bundesbahn als 080Kar, bzw. 0182Kar. Mit der Lieferung neuer Wagen für den Personenverkehr konnten etliche ältere Wagen ausgemustert werden und der 0182 kam zu einer Nachnutzung als Hütte in Mudau-Rumpfen. Von dort erwarb ihn im Jahr 1998 die Märkische Museums-Eisenbahn mit dem Ziel des Wiederaufbaues. 2014 wurde er, immer noch nur ein Wagenkasten, an Kleinbaan Service verkauft. Der Zustand bedingt jedoch eine grundlegende Restaurierung, die noch nicht terminiert ist.
Lebenslauf:
OEG 104
Eckdaten / technische Daten:
• Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft (OEG)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Für die Betriebsaufnahme erhielt die SEG für ihre Mannheimer Strecken eine Serie von 5 Wagen von der MAN, dabei vier zweiklassige Wagen (2. und 3. Klasse) sowie einen kombinierten 2. Klasse - & Gepäckwagen. Letzterer erhielt die Nummer 104. Bis zum Jahr 19xx war dieser Wagen in der ursprünglichen Form im Einsatz. Dann erfolgte ein Umbau des Wagenkastens zu einem reinen Personenwagen. Fortan trug er die Nummer 228 (in Zweitbesetzung).
Nach seiner Betriebszeit gelangte dieser Wagen 1957 an die Federnfabrik Weißenfels in Heidelberg-Wieblingen, 1976 in die DGEG-Schmalspursammlung, die zunächst in der OEG-Fahrzeughalle in Viernheim beheimatet war, dann aber in einem Betonwerk in Bruchhausen-Vilsen gelagert wurde mit der Planung, dort eine gesamtdeutsche Schmalspursammlung einzurichten. Der Plan zerschlug sich, und dieser Wagen konnte von der MME erworben werden. Auch dort kam es nicht zu einer Aufarbeitung, und so wurde der 104 zusammen mit anderen OEG-Fahrzeugen an Kleinbaan Service veräußert. Seit 2015 ist er nun geschützt eingelagert.
Lebenslauf: