Eckdaten / technische Daten:
• NKAG 534
534 :1919
534: 6.640 mm
534: 6.720 kg
534: 13.000 kg
534: 13.120 kg
530: x.xxx kg
534: --
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Die 1900 bis 1903 abschnittsweise eröffnete Nassauische Kleinbahn AG erschloß den nordwestlichen Taunus mit drei von Nastätten ausgehenden Meterspurstrecken mit den Endpunkten Oberlahnstein, Sankt Goarshausen und Zollhaus. Vorwiegende Transportgüter waren Holz und Gestein, Anschluß an die Staatsbahn gab es in Zollhaus, Braubach und Sankt Goarshausen, in beiden letzteren Orten auch jeweils eine Hafenanlage am Rhein.
In der Nähe der Burg Hohlenfels, nördlich von Mudershausen, wurde ein großes Kalksteinvorkommen Anfang des 20. Jahrhunderts erschlossen und durch die Gewerkschaft Hibernia ausgebeutet. Ab etwa 1916 bestand ab dem Bahnhof Hohlenfels ein längeres Anschlußgleis, das der Bahn bis 1962 das Überleben sichern sollte. Während des ersten Weltkrieges entschied man sich hier für ein modernes Umschlagsystem aus der Waggonfabrik Görlitz mit jeweils zwei auf einem Fahrzeug aufgesetzten Klappmulden, die einzeln an einem Kran abgehoben und entleert werden konnten. Zeitgleich wurde der Rheinhafen in Sankt Goarshausen mit einem Portal-Drehkran der Firma DEMAG ausgerüstet. Über den Rheinumschlag konnte nun der Kalkstein zu den Dyckerhoff’schen Zementwerken in Amöneburg und zum Bonner Zementwerk (ab 1928 mit Dyckerhoff & Söhne assoziiert) transportiert werden. Die seinerzeit üblichen Rheinleichter der 300-Tonnen-Klasse (Peniche) konnten mit etwa 23 Wagenladungen voll beladen werden, da jeder der Zweiachser eine Tragfähigkeit von 13 t besaß. Die Kleinbahn erhielt 1917 30 dieser Spezialwagen, davon 12 mit Bremserhaus. 1919 folgte noch eine Nachlieferung von 5 Wagen ohne Bremserhaus. Alle Wagen waren mit der Görlitzer Gewichtsbremse ausgerüstet, die von einer Haspel im Bremserhaus bedient wurde. Gekuppelt wurden die Bremsen unter dem Fahrzeugrahmen mittels Ketten. Offenbar sollten damit jeweils Drei-Wagen-Gruppen gebildet werden, die betrieblich möglichst beisammenblieben. Erkennbarer Unterschied zwischen den Klappmulden der verschiedenen Baujahre war die Konstruktion der umfangseitigen Verstärkungsprofile: Bauart 1917 hatte hier T-Profile, 1919 wurden zwei L-Profile stattdessen aufgenietet. So prägten diese Wagen das Bild der Züge der NKAG zwischen Hohlenfels und Sankt Goarshausen bis zur Stillegung der Verbindung zum Rhein im Jahr 1956.
Über 60 Jahre verblieben nach der Stillegung fünf Mulden nun im Hafen Sankt Goarshausen, die meiste Zeit davon unbewegt. Im Jahr 2020 wurde schließlich, der Hafen war im Jahr 2000 stillgelegt worden, der nun schon über 100-jährige Hafenkran durch den Eigentümer nach Initiative des Fördervereins Häusener Kran e. V. als Denkmal restauriert. Im Rahmen dieser Maßnahme sollte jedoch nur eine von 5 Mulden im Hafen bleiben. Nun schlug die Stunde von Kleinbaan Service, und wir konnten die vier weiteren Exemplare übernehmen. Einstweilen sollen jedoch nur die Mulden selbst museumsmäßig restauriert werden. Langfristig ist aber auch der Wiederaufbau eines kompletten Wagenpäärchens denkbar. Die vier übernommenen Exemplare gehören jeweils paarweise dem Baujahr 1917 und 1919 an. Bei einem Stück konnte anhand einer baulichen Besonderheit sogar die Wagennummer 530 zugeordnet werden. Die beiden Mulden des Baujahres 1919 gehören zur Nummernreihe 531 bis 535 - die gewählte Nummer 534 ist willkürlich.
Lebenslauf: