Eckdaten / technische Daten:
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Die Berliner Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft Vering & Waechter, die die meterspurige Nebenbahn von Mosbach nach Mudau im Odenwald für den badischen Staat baute, beschaffte für diese Bahn vier dreiachsige Tenderlokomotiven normaler Bauart von der Lokomotivfabrik Borsig in Berlin. Die Maschinen wiesen die für die damalige Zeit üblichen konstruktiven Merkmale auf und ähnelten in ihrem Erscheinungsbild deshalb den bekannten regelspurigen Lokomotiven der Bauart T 3. Diese Lok war am 20.10.1904 ausgeliefert worden und trug bis zur Übernahme durch die DRG die Bahnnummer 4, sie wurde in den Jahren 1916 bis 1919 leihweise auf der Bahn Gera-Meuselwitz-Wumsdorf eingesetzt.
Die Firma Vering & Waechter ging später in der Deutschen Eisenbahn Betriebs-Gesellschaft AG (DEBG) auf und betrieb die Bahn bis zur Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft am 01. Mai des Jahres 1931. Mit der Einführung des Rollwagenbetriebes erhielten die Loks 1926 eine Druckluftbremse und im Jahr 1928 die großen 85 V Turbogeneratoren für die Lok- und Zugbeleuchtung. Die vier Maschinen blieben im Einsatz und wurden entsprechend dem Nummernschema der DRG in die Baureihe 99.72 eingereiht. Aus dieser Bezeichnung mit 7000er Nummern und dem Umstand, dass die Maschinen keine gegossenen, sondern nur Email-Schilder erhalten hatten, war ersichtlich, dass eigentlich ihre baldige Ausmusterung vorgesehen war. Trotzdem blieben die sehr leistungsfähigen Lokomotiven bis 1965 im Einsatz und wurden erst mit der Modernisierung des Fahrzeugparks durch Diesellokomotiven der Baureihe V 52 ersetzt.
Erstaunlicherweise sind alle vier vorhandenen Maschinen bis heute erhalten geblieben. Nach der Ausmusterung der 99 7204 am 18.03.1965 erwarb sie der Sägewerksbesitzer Anton Heggenstaller aus Unterbernbach in Bayern. Nach einer äußerlichen Instandsetzung wurde sie im Oktober 1969 vor dem Sägewerk aufgestellt.
Nach vierzehnjährigen Bemühungen, konnte der Verein MME (Sauerländer Kleinbahn) am 4. April 1998 einen Vertrag darüber abschließen, dass die Maschine in seinen Besitz überging. Nachdem der Verein die Aufarbeitung des mittlerweile bei ihm vorhandenen kompletten Personenzuges dieser Bahn aufgegeben hatte, ist die Maschine im Mai 2014 an Kleinbaan Service verkauft worden. Seit dem 13. November 2014 ist die Lok in der Eisenbahnwerkstatt Krefeld zur Aufarbeitung, die bisher noch nicht abgeschlossen werden konnte. Im Rahmen dieser Arbeiten soll sie im Zustand gegen Ende der 1920er Jahre restauriert werden, d.h. sie bekommt wieder eine kleine einstufige Luftpumpe und die großen Einheitskesselarmaturen der DB werden durch zeitgenössische kleinere Armaturen ersetzt, die allerdings zusammengesucht oder völlig neu angefertigt werden müssen. Eine Fertigstellung ist bis 2026 geplant.
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