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KSH 2 Nasttten


Eckdaten / technische Daten:

Betriebs-Nr./Name:
KSH 2
Hersteller:
Henschel, Cassel
Fabriknr.:
5575
Baujahr:
1900
Gattung:
Cn2t
ehemalige Heimatbahnen:
Kleinbahn Selters - Hachenburg (KSH)
Nassauische Kleinbahn AG (NKAG)
Status:
in Aufarbeitung
Länge über Puffer:
7.700 mm
Höchstgeschwindigkeit:
30 km/h
Achsstand:
2.250 mm
Raddurchmesser:
920 mm
Kesselüberdruck:
12 kg/cm²
Leistung:
300 PS
Zylinderdurchmesser:
320 mm
Kolbenhub:
500 mm
Rostfläche:
0,84 m²
Heizfläche:
53,50 m²
Leergewicht:
19,0 t
Dienstgewicht:
25 t
Wasservorrat:
3,0 m³
Kohlenvorrat:
1,4 t
Bremsen:
Wurfhebelbremse, Spindelbremse, Riggenbach'sche Gegendruckbremse (teildemontiert), Seilzugbremse (demontiert), Saugluftbremse Bauart Körting (ab 1951, bei NKB durch Dampfbremse ersetzt).
Heizung:
--
Besondere Einrichtungen:
zwei Handbremsbetätigungen, Gegendruckbremse und Seilzugbremse

 

Informationen zu diesem Fahrzeug:

Zur Eröffnung der Kleinbahn Selters - Hachenburg (KSH) im Jahr 1900 lieferte die Lokomotivbaufirma Henschel und Sohn in Cassel drei dreiachsige Dampflokomotiven einer Bauart, die sie erstmals 1887 an die Gernrode - Harzgeröder Eisenbahn abgeliefert hatte. Die KSH beförderte größtenteils Material und Produkte der Tonindustrie in und um Herschbach. Bereits im Jahr 1951 wurde wegen Unrentabilität der Abschnitt Herschbach - Hachenburg abgebaut und die Dampflok 3 verschrottet. 1960 endete der Betrieb auf der Reststrecke zwischen Herschbach und Selters. Bereits 1957 war die Lok 2 an die Nassauische Kleinbahn verkauft worden, da die Dampflok 1, ein Triebwagen und eine 1954 gebraucht gekaufte Diesellok für den Restbetrieb ausreichten.
In den Jahren 1900 bis 1903 nahm südlich der KSH die Nassauische Kleinbahn ihr Netz mit drei von Nastätten ausgehenden Strecken nach Oberlahnstein, Sankt Goarshausen und Zollhaus (Aartal) in Betrieb. Auch dort waren Bodenschätze das Haupttransportgut. Diese Eisenbahn bestellte ebenso bei Henschel Lokomotiven dieses Typs, jedoch gleich acht Stück! Da sich der Verkhr gut entwickelte, orderte man ab 1910 schwerere vierachsige Lokomotiven, die Dreikuppler blieben aber noch lange das Rückgrat des Betriebes.

So kam es auch, daß man bereits im Niedergang des Bahnbetriebs am 1957 eine gleiche Lok von der KSH erwarb (Zugang am 28.10.1957, im LfB-Bereisungsbericht vom 5.11.1957 zunächst als "Lok 3" geführt). Ihr eher unrühmliches Aufgabengebiet war, die Züge zum Streckenabbau (Nastätten - Sankt Goarshausen stillgelegt 4.9.1956 und Abbruch 1957, Nastätten - Hohlenfels Güterverkehr stillgelegt 9.10.1956; nur noch als Anschlussbahen zu Überführung von Fahrzeugen in die Werkstätte Nastätten betrieben, endgültig stillgelegt 1957, Abbruch 1958-1959) zu fahren. Zwischen November 1957 und September 1958 gab es zwischen 3 und 23 Einsatztage je Monat. Die letzten im Betriebsbuch dokumentierten Einsatztage hatte die Lok im Oktober 1958 (29 Abstelltage) und im April 1959 (28 Abstelltage). Es ist offen, ob und wie oft danach die Lok noch mal im Einsatz war.
Bei der nächsten LfB-Bereisung am 26.5.1959 war die Lok, jetzt unter der Nummer 16 geführt, kalt im Bahnhof Zollhaus abgestellt. Sie diente beim Restbetrieb der Bahn zwischen Hohlenfels und Zollhaus als Reserve für den Vierkuppler 14 (der zweite Vierkuppler 13 war wegen Rohrschäden gerade in Untersuchung). Bei der folgenden Bereisung im April war die am 14.1.1960 zur Untersuchung fällig gewesene Lok von der Ausstellung zurückgestellt und zum Verkauf vorgesehen, da die Lok 13 als Reserve neben der Lok 14 wieder einsatzfähig war und zum werktäglichen Betrieb nur eine Lok benötigt wurde.  Die Frist der Lok 16 wurde dann doch noch dreimal - dank angerechneter 422 Abstelltage zwischen dem 27. Okotber 1957 und dem 30 April 1959 - bis zum 14.1.1963 verlängert.

Zum 1. Juni 1962 wurde der Restbetrieb stillgelegt, die Fahrzeuge blieben zunächst in Zollhaus stehen. Am 11. Juni 1963  erwarben der Limburger Metallverwerter Rudolf Schuy zusammen mit dem befreundeten Limburger Arzt Dr. Gäde die Lok. Am 3. Dezember 1965 wurde die Lok in Zollhaus abgeholt und fand erst einmal bei der Fa. Schuy Platz auf einem improvisierten Denkmalsockel. Eine Aufstellung als  Denkmal vor dem Bahnhof Limburg zerschlug sich. Sie blieb in Privathand, auch ein Intermezzo bei der Selfkantbahn 1972 bis 1978 änderte daran nichts. In dieser Zeit war sie zunächst in Mülheim-Speldorf abgestellt, kam dann aber zu einer geplanten Aufarbeitung nach Langbroich-Schierwaldenrath. Der Eigentümer bevorzugte aber eine Aufstellung als Denkmal in Nastätten und schenkte sie später der Gemeinde Nastätten.

Im Jahr 2017 konnte schließlich Kleinbaan Service die Lok unter dem Namen "Stadt Nastätten" der Gemeinde Nastätten abkaufen und am 19.7.2017 abholen.


Lebenslauf:

1900
abgeliefert an Kleinbahn Selters - Hachenburg
1957
verkauft an Nassauische Kleinbahn AG
1964
verkauft an Firma Schuy, Limburg
197?
verkauft an Dr. Gäde
1972 - 1978
Leihgabe an Selfkantbahn
1981
Denkmal in Nastätten (eingeweiht 13.7.1981)
2017
Kleinbaan Service BV
 
 
 

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