Nachdem die Kreuzkopfgleitbahnen von der Härterei zurück kamen und bei einem örtlichen Fachbetrieb plan geschliffen wurden, konnte die Montage derselben bei EWK begonnen werden. Leider ist dem Laien meist völlig unverständlich, daß man die nicht "einfach mal anbauen" kann, sondern daß dafür viele Arbeitsschritte nötig sind. Hier die ausführliche Beschreibung der Arbeiten von EWK / Thomas Huhn:
Die Gleitbahn soll parallel zur Zylinderachse und Ihre Oberseite parallel zur Rahmenquerebene liegen. Dazu wurde der Lokrahmen mittels Querlineal und Präzisionswasserwaage in Querrichtung in Waage gelegt. Die Zylinderachse wird traditionell durch eine genau gespannte Schnur dargestellt. (Ein Zylinderfernrohr von Zeiss Jena steht zwar EKW zur Verfügung, ist aber für diese kleine Lok mit dem kurzen Zylinder viel zu groß). Die Kk-Gleitbahn wird vorne durch zwei Stiftschrauben mit ganz wenig Spiel fixiert, hinten muß sie durch eine Paßschraube in ihrer Lage gesichert werden. Schnell zeigte sich, daß die vorhandene alte Paßschraubenbohrung gar nicht mit der Bohrung am Befestigungswinkel übereinstimmte. Das wunderte uns nicht, trug doch jede Gleitbahn mehrere Kennzeichnungen für Rechts und Links. Also wurde die alte Bohrung zugeschweißt, die Anlagefläche auf der Fräsmaschine geplant.
Anschließend wurde die rechte Gleitbahn wieder an die Lok angesetzt und die Dicke der Paßbeilagen gemäß DV 946 der DB ermittelt. Die Beilagen wurden gefertigt, was nicht ganz leicht, ist, da jede Ecke jeder Beilage ein anderes Maß aufweist.Mit den Beilagen konnte die Gleitbahn ausgerichtet und das schraubenloch angezeichnet werden. Jetzt die Kk-Glb wieder abbauen, Loch vorbohren und auf der Unterseite die Aussenkung für den Schraubenkopf einfräsen.
Dann Kk-Glb wieder an die Lok ansetzen und wieder seitlich nach Schnur ausrichten. Gleitbahn mit Vorrichtungen gegen seitlichen Verrutschen sichern, nach oben andrücken und Paßloch aufreiben.